Holunderwein Dieter Wiegleb

Edle Tropfen aus Auleben

Die Geschichte und heilende Wirkung des Holunders

 

Der Holunder ist eine, schon aus dem Mittelalter bekannte Heilpflanze. Holunder war sprichwörtlich früher die Apotheke des Bauern. Dieser heilte je nach Krankheit mit selbst hergestellten Tinkturen aus Wurzel, Rinde oder Blätter seine Tiere und sich selbst. Schon in der griechischen und römischen Antike beschäftigten sich viele Berühmtheiten mit den wertvollen und vitaminreichen Inhaltsstoffen der Heilpflanze Holunder. Zu erwähnen: Hippokrates (460- ca. 377 vor Chr.), Pedanios Dioskurides (um 50 nach Chr.),  Hildegard von Bingen (1098-1179) und Paracelsus (1493-1541). Sie halfen die Anwendung des Holunders zur Heilung und Behandlung erkrankter Menschen bzw. die Verwendung zur Vorbeugung von Krankheiten zu verwirklichen. Auch bei den Germanen war der Holunderbaum über Jahrhunderte verehrt. Als Hollerbusch in der ganzen Welt bekannt, hatte man große Ehrfurcht vor dieser Pflanze. Die Bedeutung "Fruchtbarkeit und Gesundheit" unterbreitete den Glauben, dass sich nach Abholzen des Baumes ein großes Unglück, Krankheit oder Tot einstellt.
Doch im Laufe der Zeit geriet der heilige Baum mehr und mehr in Vergessenheit. Die Bequemlichkeit der Leute und die moderne Apotheke mit ihren pharmazeutischen Arzneimitteln ersetzten nach und nach die Naturheilkräuter sowie die Nutzung des Holunders. Hans-Heinrich Reckeweg (1905-1985) ein Verfechter der Ganzheitsmedizin erweiterte das Postulat Hahnemanns mit seiner "Lehre von den Menschen-Giften". Die Selbstheilung im menschlichen Körper ist nur wirksam, solange die jeden Tag durch Nahrung und Umwelteinflüsse aufgenommenen Gifte nicht einen gewissen Grenzwert überschreiten. Auch er frischte die Erinnerung an die Heilwirkung des Holunders wieder auf. Heute leben immer mehr Leute wieder naturbezogener und gesundheitsbewußter.
Laut weltweit durchgeführten Langzeitstudien wurde festgestellt, dass bei mäßigem Weingenuss ein 30% geringeres Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorlag. Ein Wein von Holunderbeeren stärkt das Immunsystem, erweitert die Blutgefäße und beugt somit einen Herzinfarkt vor. Er aktiviert und stärkt die Selbstheilung im Körper.              
Interessant ist die Vielfältigkeit der Verwendung des Holunderstrauchs. Verarbeitet werden können die:

Wurzel und Rinde
Tee (Kaltansatz)
Heilwirkung: abführend, gegen Blasen- und Nierenbeschwerden


Blätter
Tee
Heilwirkung: blutreinigend, harntreibend, unterstützt Heilung von Diabetes

Brei
Heilwirkung: gegen Hämorrhoiden

Blüten
Tee
Heilwirkung: schweißtreibend, fiebersenkend, schleimlösend, gegen trockenen Husten

Öl
Heilwirkung: gegen Hautkrankheiten, Bauchschmerzen, Husten

Salbe
Heilwirkung: gegen Sonnenbrand, Zerrungen, Entzündungen


Beeren
Saft
Heilwirkung: schweißtreibend, gegen Husten und Bronchitis, Kreislaufanregend, Immunsystem stärkend         

 

Eine vielfältige Verwendung findet der Holunder auch in der modernen Küche.
Die Blüten werden zu Tee, Saft, Gelee, Likör, Wein und Sekt verarbeitet. Auch im Bierteig paniert und frittiert oder gebraten sind die Blüten eine Köstlichkeit. Aus den Beeren stellt man Saft, Gelee, Marmelade, Mus und Wein her. Eine Köstlichkeit ist die Holundersuppe.